Durch aktives Zuhören, respektvolle und empathische Gespräche führen.
Genauso wichtig wie eine strukturierte, klare und ergebnisorientierte Gesprächsführung ist es, Ihrem Gegenüber respektvoll und empathisch zu begegnen. Aktives Zuhören, eine der “tragenden Säulen“ respektvoller und empathischer Gespräche, ist sowohl eine Gesprächsführungstechnik (nach C. Rogers) als auch eine innere Haltung.
Aktives Zuhören ist und meint vielmehr, als mit dem Gegenüber Blickkontakt zu halten. Aktives Zuhören wird immer bedeutsamer in beruflichen Kontexten, beispielsweise in Personalgesprächen oder Teamsitzungen. Mitarbeitende oder ArbeitskollegInnen haben das Bedürfnis, „gesehen“ zu werden und, dass Ihnen respektvoll und empathisch begegnet wird.
Auch KundInnen möchten von den jeweiligen DienstleisterInnen respektvoll und empathisch behandelt werden. Findet dies nicht statt, kann dies zu Unzufriedenheit und Konflikten führen. KundInnen entscheiden sich dann möglicherweise für andere DienstleisterInnen oder andere Produkte und MitarbeiterInnen wechseln das Unternehmen.
Hingegen kann es die Zufriedenheit Ihrer MitarbeiterInnen, ArbeitskollegInnen und KundInnen signifikant steigern und die Verbindung zu Ihrem Unternehmen stärken, wenn Ihnen in Gesprächen beispielsweise durch aktives Zuhören empathisch, respektvoll und aufmerksam begegnet wird.
Aktives Zuhören zu verinnerlichen, benötigt Zeit und profitiert von einer angemessenen Reflexion Ihrerseits im gesamten Prozess. Genauso bedeutsam wie das Praktizieren des aktiven Zuhörens, ist es, sich mit dieser Technik und inneren Haltung vorab auseinandersetzen.
Machen Sie sich Ihre Haltung bewusst!
Folgenden Fragen können dabei unterstützen:
Wie möchten Sie auf Ihre KollegInnen und KundInnen reagieren und ihnen begegnen?
Wie möchten Sie von diesen wahrgenommen werden?
Wie wichtig ist Ihnen eine respektvolle Gesprächskultur in Ihren Teams?
Möchten Sie, dass Ihre MitarbeiterInnen Vertrauen in das Unternehmen und Ihre Geschäftsführung entwickeln?
Gehen Sie respektvoll mit sich um?
Selbstbeobachtung!
Beobachten Sie für einen gewissen Zeitraum oder in ausgewählten Situationen Ihre Körpersprache?
Sitzen Sie beispielsweise zugewandt und aufrecht?
Unterstützend könnte es für die Beobachtungsaufgabe sein, wenn Sie erst einmal eine Situation auswählen,
in der Sie eher eine zuhörende Rolle und einen geringeren Sprechanteil haben.
Wie hören Sie zu? Wie reagieren sie verbal und nonverbal auf Redebeiträge oder Anmerkungen?
Wie halten Sie Blickkontakt? Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf?
Außenwirkung erfragen!
Befragen Sie ArbeitskollegInnen, FreundInnen und/oder MitarbeiterInnen wie Sie im Außen wirken.
Ja, das ist mutig und zugleich sehr lohnenswert. Eine Führungsperson, die ehrlich an den Rückmeldungen
Ihrer MitarbeiterInnen interessiert ist, kreiert einen „Raum“ für wertschätzende Zusammenarbeit.
Ablenkungsbereitschaft!
Nehmen Sie wahr, wie ablenkungsbereit sie sind?
Alles, was Sie zu sehr ablenken könnten, legen Sie probeweise beiseite.
Was ändert sich dadurch für Sie?
Aktives Zuhören ist ein Prozess!
Zum Abschluss sei noch gesagt, natürlich ist es vollkommen menschlich, dass Sie nicht immer hundertprozentig aktiv zuhören können, weil Sie abgelenkt sind, Sie sich nicht an jedem Tag gleich konzentrieren können oder ein anderes Thema gedanklich gerade viel Raum einnimmt. Das ist menschlich und verdient angemessen sowie je nach Kontext professionell besprochen zu werden!
Ebenso beachtenswert ist es, dass Menschen, unterschiedliche Erfahrungen in beruflichen Gesprächen gemacht haben und auch über individuelle Ressourcen verfügen. So auch Sie. Aktives Zuhören als eine innere Haltung zu kultivieren, darf als prozesshaft verstanden werden. Hilfreich könnte es in diesem Prozess sein, eine Ausgangsanalyse der vorhandenen Wünsche, Haltungen, Fähigkeiten und Muster vorzunehmen, beispielsweise durch ein Coaching oder entsprechende Trainings.
Bis dahin wünsche ich Ihnen respektvolle und empathische Gespräche.
Ihre Andrea Heiden